60 Min. Treffpunkt Ehrenfriedhof
Am nördlichen Rand des Wilhelmshavener Stadtparks liegt der Ehrenfriedhof, ein Ort mit bewegender Geschichte. Zwischen 1912 und 1915 im Jugendstil nach Plänen des Gartenarchitekten Leberecht Migge angelegt, wurde er ab 1914 zur letzten Ruhestätte für Gefallene der örtlichen Garnison. Obwohl die Anlage noch nicht fertiggestellt war, machten die ersten Kriegsverluste eine vorzeitige Nutzung erforderlich.
Heute ruhen hier 2401 Kriegstote aus beiden Weltkriegen, darunter auch Angehörige anderer Nationen sowie Opfer des Matrosenaufstands von 1918/19. Der Rundgang beleuchtet die Entstehung und Bedeutung des Ehrenfriedhofs sowie die Schicksale der hier bestatteten Menschen. Einzeldenkmäler und Gedenksteine erinnern an Ereignisse wie die Skagerrak-Schlacht von 1916 oder die Versenkung der Zerstörer Z1 „Leberecht Maaß“ und Z3 „Max Schultz“. Auch die Geschichten von Kriegsgefangenen und Werftarbeitern aus Wilhelmshaven werden thematisiert.
90 Min., 4 Km, Treffpunkt Museum
Wilhelmshaven ist geprägt von einer Vielzahl ehemaliger Luftschutzanlagen, die bis heute das Stadtbild beeinflussen. Von den einst 120 Großbunkern sind noch 38 erhalten – beeindruckende Zeugnisse des Bombenkriegs und der Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung. Rund 60% der Innenstadt wurden bis Kriegsende zerstört, doch die zahlreichen Bunkerbauten trugen dazu bei, die Zahl der Luftkriegstoten im Vergleich zu anderen Städten gering zu halten.
Während der 90-minütigen Exkursion durch die östliche Südstadt Wilhelmshavens wird die Geschichte des Luftschutzes und die Auswirkungen des Bombenkriegs auf die Stadt beleuchtet. Die Führung beginnt mit kleineren Luftschutzanlagen und führt zu Betonrelikten wie einem massiven Truppenbunker der Kriegsmarine. Ein seltenes Beispiel eines Luftschutzturms der Bauart „Paul Zombeck“ ist ebenfalls Teil der Tour. Ein Blick ins innere ist möglich, jedoch kann der Turm nicht betreten werden.
120 Min. bis 150 Min., 4,5 Km
Im Ersten Weltkrieg war Wilhelmshaven der größte deutsche Marinestützpunkt und Heimathafen der Hochseeflotte, die jedoch kaum eine Rolle im Krieg spielte. Schlechte Versorgung der Matrosen, Untätigkeit und das Standesbewusstsein der Offiziere führten zu wachsendem Unmut in den Besatzungen. Im Oktober 1918, als der Krieg bereits verloren schien, befahl die Seekriegsleitung einen letzten Flottenvorstoß. Die Matrosen verweigerten am 29. Oktober den Gehorsam, das Unternehmen wurde abgesagt. In Kiel weitete sich die Meuterei zur Revolution aus: Arbeiter und Matrosen übernahmen die Kontrolle, wählten Räte und forderten die Abdankung des Kaisers. Am 6. November erreichte die Revolution Wilhelmshaven, am 9. November Berlin – die Republik wurde ausgerufen, der Kaiser ging ins Exil.
Der Rundgang folgt den Spuren des Matrosenaufstandes 1918/19 durch Wilhelmshaven zu den verschiedenen historischen Schauplätzen. Diese bieten spannende Einblicke in die Ereignisse und ihre Bedeutung für das Kriegsende und die Geburt der Weimarer Republik.
– Rundgang verkürzt: Die Führung beginnt und endet am Marinemuseum
– Rundgang regulär: Die Führung beginnt am Marinemuseum und endet am Adalbertplatz
150 Min., 5 Km, Treffpunkt Museum
Wilhelmshaven und sein Hafen sind untrennbar miteinander verbunden – ohne die Hafenanlagen, Schleusen und Einfahrten gäbe es die Stadt an der Jade vermutlich nicht. Die Tour erzählt die spannende Geschichte von Stadt und Hafen, die sich über Jahrzehnte gemeinsam entwickelt haben.
Der Rundgang beginnt vor dem Deutschen Marinemuseum, einem Ort voller maritimer Geschichte. Von dort geht es entlang bedeutender Stationen wie der Kaiser-Wilhelm-Brücke und dem Großen Hafen zur Ersten Einfahrt, dem Nassau-Hafen sowie den Überresten der II. und III. Einfahrt. Auch das heutige Marinearsenal und die bis heute genutzte Vierte Einfahrt, sowie der Standort Heppenser Groden der Deutschen Marine werden thematisiert.
Dieser “Hafenrundgang zu Fuß” verbindet historische Einblicke mit einem erfrischenden Spaziergang entlang der Küste. Die Tour bietet eine ideale Gelegenheit, die enge Verbindung von Stadt und Hafen zu entdecken und dabei die maritime Atmosphäre Wilhelmshavens zu genießen.
150 Min., 9 Km, Treffpunkt Museum
Lust auf Bewegung und Geschichte? Dann nichts wie rauf aufs Rad und los geht’s! Das „Hafenradeln“ bietet die perfekte Gelegenheit, Wilhelmshaven und seine historischen Hafenanlagen zu erkunden – ohne lange Fußwege und mit einer frischen Brise vom Meer um die Nase.
Die Tour startet am Deutschen Marinemuseum, wo bereits spannende Einblicke in die Stadtgeschichte warten. Von dort führt die Strecke entlang des Großen Hafens zu verschiedenen Stationen, unteranderem dem Bontekai, Grodendamm, und Fliegerdeich bis zu den Überresten der Zweiten und Dritten Einfahrt. Weiter geht es zur Seeschleuse, auch bekannt als vierte Einfahrt. Auch ein kurzer Exkurs zum heutigen Marinearsenal und dem Standort Heppenser Groden der Deutschen Marine findet statt.
Auf rund 9 Kilometern verbindet diese Radtour maritime Geschichte mit einer entspannten Fahrt entlang der Küste. Also: Radklamotten an, Sonnenbrille auf und das eigene Fahrrad geschnappt – jetzt ist Zeit für „Hafenradeln“!
* Das Deutsche Marinemuseum stellt keine Fahrräder zur Verfügung. Jeder Teilnehmerin ist für die Verkehrssicherheit des eigenen Fahrrads gemäß StVO sowie für die Einhaltung der Verkehrsregeln selbst verantwortlich. Das Museum übernimmt keine Haftung.
* Kinder unter 14 Jahren können nur in Begleitung einer erwachsenen Aufsichtsperson teilnehmen.