Die Neukonzeption

In drei Teilprojekten zu einem neuen Museum

Das Projekt

Das Deutsche Marinemuseum wird im Zuge der Neukonzeption neu aufgestellt. Den Kern der Maßnahmen bilden die Errichtung eines zweiten Museumsgebäudes, das Flächen für Sonderausstellungen und Veranstaltungen aufnehmen soll, sowie eine neue und vergrößerte Dauerausstellung im Bestandsgebäude, welche stärker als die bisherige die Aufgaben der heutigen Marine in den Blick nehmen wird und hierzu einen diskursiveren und multiperspektivischeren Ansatz verfolgt. Beide Gebäude werden nach gültigen musealen Grundsätzen klimatisch ertüchtigt.

Erstmalig seit der Museumseröffnung im Jahr 1998 wird die neue Dauerausstellung auch das Freigelände, das zum Museumshafen erweitert werden wird, und die Museumsschiffe einbeziehen. Damit wird das Museum ganzheitlich in den Blick genommen. Eine neue Anlegesituation der Museumsschiffe und -boote wird das Museum zur Stadt hin öffnen und die stadtbildprägende Wirkung des Museums im Hafen stärken. Voraussetzung für diese Realisierung ist die Sanierung der Uferbefestigungen des Museums.

Den Abschluss des Projektes bildet die Errichtung eines Museumsdepots. Dieses führt die Objekte aus den drei derzeitigen Depotstandorten zusammen und wird den verschiedenen konservatorischen Bedürfnissen der unterschiedlichen Objektgruppen klimatechnisch Rechnung tragen.

Das Gesamtprojekt wird somit in folgenden drei Teilprojekten realisiert werden:

Die Erweiterungen werden als sogenannte Zuwendungsbaumaßnahme des Bundes umgesetzt. Das bedeutet verkürzt gesagt: das Museum baut als privater Bauherr mit öffentliche Finanzierung nach den Regeln des öffentlichen Bauens und der öffentlichen Vergabe. Daher mussten für die einzelnen Teilprojekte zu Beginn Bedarfe formuliert und beantragt werden. Darunter fällt zum Beispiel die vom Museumsteam zusammen mit einem wissenschaftlichen Beirat erarbeitete Ausstellungsrahmenkonzeption aus dem Sommer 2020.

Im Mai 2022 wurden sämtliche Bedarfe für die Baumaßnahmen (Erweiterungsbau, Anleger, Depot) genehmigt.

Im dritten Quartal 2023 erreichte uns die freudige Nachricht, dass auch für die Erneuerung der Dauerausstellung eine Fördersumme von 2.835 Mio. EUR in die Bundeshaushalte 2024-2027 eingestellt wurde. Der Zuwendungsbescheid wird dieses Jahr erwartet.

Teilprojekt Kajensanierung

Informationen zu den Projektfortschritten

Für das Teilprojekt „Kajensanierung“ hat die Firma Inros-Lackner SE nach einem europaweitem Vergabeverfahren am 1. Februar 2021 die Objektplanung und Tragwerksplanung begonnen. Im Zuge dessen wurde der Baugrund des Hafengrundes mittels Bohrkernsondierung untersucht. Für diese wurde zeitweise das Schnellboot S71 „Gepard“ verlegt (s. Video unten).

Nach einem EU-weiten Vergabeverfahren erhielt zudem die Firma Eggers Kampfmittelbergung im September 2022 den Zuschlag für die Kampfmittelsondierungen im Bereich der künftigen Spundwandtrasse und der Gründung des geplanten Erweiterungsbaus. Die Arbeiten haben im November 2022 begonnen. Zunächst wurde eine elektromagnetische Oberflächensondierung des Hafengrundes vorgenommen, bevor Taucher begannen, Verdachtspunkte bis zu einer Tiefe von 3 m freizulegen und zu untersuchen. Da das Sondierungsgebiet stark von Schrott und Schutt kontaminiert war, konnte die Tiefensondierung erst nach der Bergung von ca. 8,5 Tonnen Schrott und Unrat begonnen werden. Somit verzögerten sich die Arbeiten, doch im August 2023 erhielten wir den Bescheid, dass keine Kampfmittel im Sondiergebiet gefunden werden konnten. Dies ebnete den Weg für die Kajensanierung und die Erweiterung des Museumsgebäudes. Diese Informationen vervollständigten unsere Antragsunterlagen beim Bundesministerium für Verteidigung, sodass wir im Jahr 2024 den Zuwendungsbescheid über die beantragten 6,475 Mio. EUR erwarten.

Teilprojekt Erweiterungsbau und neue Dauerausstellung

Informationen zu den Projektfortschritten

Im Januar 2023 wurde ein Architektenwettbewerb für den Erweiterungsbau ausgelobt, der im August 2023 vier Preisträger zum Ergebnis hatte (weitere Informationen dazu finden Sie unten). Diese waren daraufhin in der folgenden Verhandlungsphase gebeten, ein Angebot abzugeben und ein Konzept zur Bewältigung der Leistung zu erstellen. Ergebnis dieser Verhandlungsphase ist die zukünftige Zusammenarbeit mit Ackermann + Renner Architekten GmbH und Birke Zimmermann Landschaftsarchitekten GbR. Den vorläufigen Entwurf der beiden Büros finden Sie hier. Nun beginnt die gemeinsame Planung und Ausarbeitung des Wettbewerbsentwurfes, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll.

Teilprojekt Neubau Depot

Informationen zu den Projektfortschritten

Für dieses Projekt galt es zunächst ein geeignetes Grundstück zu finden. Im Jahr 2020 wurde, außerhalb der geplanten Projektgelder, ein 10.000m² großes Grundstück erworben. Dieses ist groß genug, um mögliche zukünftige Erweiterungen des Depots einzupreisen.

2021 wurde dann das Fraunhofer Institut, Abteilung für Bauphysik mit einer Bedarfsplanung für den Depotneubau beauftragt. Nach eingehender Analyse der bestehenden Depotflächen und Sammlungsbestände wurden in einem eintägigen Workshop die Bedürfnisse und Anforderungen für die dortigen Arbeitsflächen definiert. Diese Bedarfe wurden durch den Bund 2022 genehmigt.

Video über die Baugrunduntersuchung auf dem Museumsgelände

Verlegung S71 „Gepard“ in das Marinearsenal

Video

Die Entwürfe

Architekten-Wettbewerb 2023

Infos

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