Das Minenjagdboot „Weilheim“ gehört zur „Lindau“-Klasse und damit zur ersten Bootsklasse, die die junge Bundesmarine nach dem Zweiten Weltkrieg auf deutschen Werften bauen ließ.
Es kommt nicht von ungefähr, dass die ersten Einheiten, welche die 1956 aufgestellte Bundesmarine auf deutschen Werften fertigen ließ, Minenräumboote waren. Unzählige Seeminen aus den vorangegangenen zwei Weltkriegen bedrohten die zivile Schifffahrt. Zugleich spielten Minen auch in dem Konflikt des Kalten Krieges eine zentrale Rolle. Er hätte sich maßgeblich in der Ostsee abgespielt, die durch ihre Enge besonders anfällig für Sperren gewesen wäre.
Das Holz, welches den Innenraum des Bootes optisch prägt, aber auch beim Blick auf den Rumpf und das Deck auffällt, sollte die „Weilheim“ und ihre Schwesterboote unempfindlicher gegen Magnetminen machen.
Zwischen 1976 und 1978 wurde das Boot zum Minenjagdboot umgerüstet und damit mit grundlegend neuer Minenräumtechnik ausgestattet, die Ihnen im Museum erläutert wird. Anschließend wurde das Boot noch bis 1995 in Dienst gehalten. Schwesterboote der „Weilheim“ kamen sogar noch in der Operation „Südflanke“, einem der ersten Einsätze der Deutschen Marine nach der Wiedervereinigung, zum Einsatz.