Unter dem Motto „Menschen – Zeiten – Schiffe“ gibt Ihnen das Deutsche Marinemuseum Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis heute.
Es muss bei der intensiven Prägung der Stadt durch die Marine verwundern, dass erst 1988 ernsthaft die Idee zur Schaffung eines deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven aufkam. Geboren wird sie von einigen engagierten Wilhelmshavener Bürgern und ehemaligen Marineoffizieren.
Die Stadt Wilhelmshaven erklärt ihre Bereitschaft, das Projekt zu unterstützen. Mit der Südzentrale, dem inzwischen zweckslos gewordenen repräsentativen Kraftwerksbau neben Wilhelmshavens Wahrzeichen, der Kaiser Wilhelm-Brücke, wird auch rasch ein geeigneter Museumsstandort gefunden, welcher dringend einer neuen Nutzung bedarf. Als die Stadt jedoch wegen inhaltlicher Differenzen mit dem Förderverein über die Ausrichtung des Museums und wegen knapper finanzieller Mittel ihren Ausstieg aus dem Projekt erklärt, scheint dieses bereits 1992 wieder gescheitert.
Daraufhin entscheidet sich der Förderverein, das Projekt alleine fortzuführen. 1998 eröffnet das Museum in der ehemaligen Scheibenhofwerkstatt am Südstrand, einem 1888 erbauten Gebäude des Torpedohofes der Kaiserlichen Werft, das zuletzt von der Bundesmarine genutzt worden war. Das ehemalige Minenjagdboot „Weilheim“ und das Unterseeboot U 10 werden schnell zu Publikumsmagneten.
1999 werden zwei Barkassen zur erlebnis-orientierten Geschichtsvermittlung mit Hafenrundfahrten erworben, die Sammlung um einen Marinejagdbomber „Starfighter“ erweitert.
Im Jahr 2000 wird ein Neubau für Sonderausstellungen geschaffen. Fünf Jahre später legt der Lenkwaffenzerstörer „Mölders“ im Museumshafen an und ist seitdem Deutschlands größtes Museumskriegsschiff. Im Jahr 2008 wurde das Seemannschaftsschulboot „Nordwind“ erworben, auf dem Seefahrt bis heute hautnah erlebt werden kann. In einem erneut erweiterten Museumsgebäude wird 2010 eine neue Dauerausstellung eröffnet. 2016 kommt als weiteres Großexponat das Typboot der Klasse 143A, das Flugkörperschnellboot S 71 „Gepard“ hinzu.
Das Museum ist seit 2010 Kooperationspartner der Universität Oldenburg im interdisziplinären Masterstudiengang Museum und Ausstellung. Im Haus werden regelmäßig Lehrveranstaltungen durchgeführt.
Nachdem das Museum 2011 in das Museumsregister des Landes Niedersachen aufgenommen wird und einen Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für die wissenschaftliche Qualität der Dauerausstellung erhält, wird es 2019 mit dem Museumsgütesiegel des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V. ausgezeichnet.
Seit der Zusage einer Förderung durch den Bund Ende des Jahres 2018 befindet sich das Museum in einer Phase der Erweiterung und Neukonzeption, die 2027 abgeschlossen sein soll.
Das Deutsche Marinemuseum sammelt und bewahrt Exponate zur Geschichte aller deutschen Marinen und erforscht deren historischen Kontext, um diesen einer breiten Öffentlichkeit anschaulich und zeitgemäß zu vermitteln. Ein deutlicher Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte der Bundesmarine/ Deutschen Marine. Das Deutsche Marinemuseum ist Mitglied im Museumsverband Niedersachsen und Bremen e.V. und in der Arbeitsgemeinschaft Militärgeschichtlicher Museen und Sammlungen.
Das Deutsche Marinemuseum verzeichnete 2020 und 2021 trotz pandemiebedingter mehrmonatiger Schließungen jeweils rund 95.000 Gäste. 2022 konnten die Besuchszahlen der Jahre vor Corona, in denen jährlich ca. 120.000 Gäste ihren Weg ins Museum fanden, mit knapp 135.000 Besucherinnen und Besuchern überboten werden.
Ohne interessierte Gäste, dem engagierten Museumsteam und die Förderer unserer Projekte wäre der Betrieb des Museums nicht möglich.
Am 24. April 2023 wird das Deutsche Marinemuseum 25 Jahre alt und feiert dies öffentlich am 29. April 2023 – Save the Date!