Am Dienstag, den 29.08.2023 hat eine 9-köpfige Jury aus Architekten, Landschaftsarchitekten, Museumsexperten sowie Vertretern des Auslobers, der Stadt Wilhelmshaven und des Niedersächsischen Landesamtes für Bau und Liegenschaften unter Vorsitz von Herrn Prof. Dr.-Ing. Volker Droste die vier Preisträger des Architektenwettbewerbs gekürt, der von der Stiftung Deutsches Marinemuseum zur Erweiterung der Museumsflächen ausgelobt worden war.
Das Museumsangebot wird aktuell im denkmalgeschützten Gebäude, den Außenanlagen und den Schiffen abgebildet. Die Besucherführung ist nicht optimal geöst und die Fläche für ein zukunftsfähiges Museums- und Ausstellungsangebot ist nicht ausreichend. Um auch in Zukunft die vielfältigen Aufgaben von Museen gemäß den von ICOM und DMB formulierten Standards für Museen wahrnehmen zu können, plant das Museum eine Erweiterung und Neuausrichtung. Diese ist in mehrere Teilprojekte aufgeteilt und umfasst die Sanierung der Uferbefestigungen einschließlich Landgewinnung für einen Erweiterungsbau (sog. Teilprojekt 1), die Neuordnung des Freigeländes und der Anlegesituation für die Museumsschiffe nebst Errichtung eines Erweiterungsbaus zur Flächengewinnung für Sonderausstellungen und Veranstaltungen und Neukonzeption der aus dem Jahr 2010 stammenden Dauerausstellung (sog. Teilprojekt 2), sowie die Errichtung eines Depotneubaus (sog. Teilprojekt 4/ nicht auf dem Museumsgelände).
Der Wettbewerb beschäftigt sich mit dem so genannten Teilprojekt 2. Dazu sollen im Bestandsgebäude (Erdgeschoss) Umplanungen erfolgen, die in Verbindung mit dem Erweiterungsbau ein verbessertes Angebot und eine optimierte Besucherführung ermöglichen:
Für den Architektenwettbewerb waren 5 Teilnehmer durch den Auslober anhand bestimmter Kriterien ausgewählt worden. Für die Vergabe der weiteren 10 Teilnahmeplätze wurde eine europaweite Bekanntmachung veröffentlicht. Insgesamt 72 Büros aus Deutschland aber auch dem nahen europäischen Ausland hatten sich auf diese 10 Teilnahmeplätze beworben, so dass am Ende durch eine notarielle Losziehung unter den geeigneten Bewerbern, diejenigen 10 ermittelt wurden, welche am Wettbewerb teilnehmen durften. Von en insgesamt 15 teilnehmenden Büros haben schlussendlich 14 Büros einen Wettbewerbsbeitrag eingereicht.
IIn der ganztägigen Sitzung (10:00 – 19:30 Uhr) des Preisgerichts wurden die eingereichten 14 Entwürfe intensiv vorgestellt, analysiert und diskutiert.
Die eingereichten Arbeiten wurden in einem anonymisierten Verfahren durch die Wettbewerbskoordination (compar -strategien für architektur und städtebau-, Dortmund) nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) vorgeprüft und wertneutral vorgestellt. Nach Vorstellung des über 50-seitigen Berichts der Vorprüfung wurden die Wettbewerbsarbeiten in 2 aufeinanderfolgenden Bewertungsrundgängen intensiv diskutiert. Die Anzahl der Büros, welche im Verfahren bleiben, wurde schrittweise reduziert, bis zum Schluss die 4 nachfolgend benannten Preisträger übriggeblieben sind.eisgerichts wurden die eingereichten 14 Entwürfe intensiv vorgestellt, analysiert und diskutiert.
Die 4 Preisträger werden nun in einer Verhandlungsphase gem. VgV zur Angebotsabgabe aufgefordert und gebeten, ein Konzept zur Bewältigung der Leistung (d.h. der Planungs- und Bauaufgabe nach Zuschlagserteilung) zu erstellen.
Nach vorher festgelegten Bewertungskriterien erfolgt die Entscheidung, wer den Auftrag dann erhalten wird, anhand eines Punktesystems, in das neben der Platzierung im Wettbewerb und dem Honorarangebot, auch die Bewertung des Konzeptes zur Bewältigung der Leistung, einfließen wird.
Ziel ist es, dass noch in diesem Jahr der Auftrag erteilt werden kann, so dass spätestens zu Beginn des Jahres 2024 intensiv in die Planung und Ausarbeitung des Wettbewerbsentwurfes eingestiegen werden kann.
Der Entwurf des dann beauftragten Büros soll nah am eingereichten Wettbewerbsbeitrag bleiben, jedoch im Austausch mit dem Auslober sowie den zuständigen Behörden verfeinert und optimiert werden.
Wann die Fertigstellung des neuen Gebäudes für Wechselausstellungen und Veranstaltungen erfolgt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgesehen werden. Auch die konkreten Kosten werden sich erst im weiteren Planungsprozess ergeben.
Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten kann noch bis zum 06.10.2023 in den Flurbereichen des Deutschen Marinemuseums Wilhelmshaven zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.
Prof. Dr.-Ing. Volker Droste
Architekt, Oldenburg
Thomas Knüvener
Architekt und Landschaftsarchitekt, Köln
Gesa von Grote
Architektin und Szenografin, Berlin
Gert Leissing
Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Bau und Liegenschaften, Hannover
Nikša Marušić
Stadtbaurat, Wilhelmshaven
Dr. Stephan Huck
Museumsleiter, Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
Prof. Dr. Michael Epkenhans
Präsident des Kuratoriums der Stiftung Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
Prof. Dr. Rolf Wiese
Vorsitzender des Museumsverbandes Niedersachsen-Bremen e.V.
Fregattenkapitän Dr. Leonie Hieck
Wiss. Mitarbeiterin im Referat Museums- und Sammlungswesen des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam
Stellvertretende Preisrichter
Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm
Architektin, Hannover
Björn Bodem
Landschaftsarchitekt, Hannover
Alexander Bouché
Architekt, Baudirektor Niedersächsisches Landesamt für Bau und Liegenschaften, Hannover
Prof. Dr. Antje Sander
Museumsleitung und Geschäftsführung Schlossmuseum Jever
Nina Nustede
stellvertretende Museumsleiterin Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
Konteradmiral a.D. Gottfried Hoch
Vorstandsvorsitzender Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
Sachverständige / Berater
Dr. Hajo Neumann
Gäste
Luise Huck
Frank Grunau
Lorenz Hamann
Günter Steinberg
Carsten Siegel