Vom 29. auf den 30. Oktober 1918 meuterten auf den Großkampfschiffen „Helgoland“ und „Thüringen“ auf Schillig-Reede vor Wilhelmshaven die Matrosen der Kaiserlichen Marine. Sie verhinderten damit einen von der Seekriegsleitung eigenmächtig ohne politische Abstimmung angeordneten Vorstoß der Hochseeflotte gegen die britische Grand Fleet. Ihre Meuterei leitete den Niedergang des Kaiserreichs ein: Als Teile der Flotte nach Kiel verlegt wurden, wurde dort aus der Meuterei eine Revolution. Sie breitete sich im gesamten Reichsgebiet aus und erfasste nach dem 5. November 1918 auch Wilhelmshaven.
Anlässlich des 100. Jahrestags dieser Ereignisse zeigte das Deutsche Marinemuseum vom 27. Mai 2018 bis zum 28. Februar 2019 die Sonderausstellung „Die See revolutioniert das Land“. Im Rahmen der Ausstellung wurde zudem im Stadtgebiet Wilhelmshavens in Zusammenarbeit mit der Stadt Wilhelmshaven ein Informationsparcours errichtet, der an zehn Orten auf revolutionäre Ereignisse hinweist, die sich in der Jadestadt zwischen Oktober 1918 und Januar 1919 ereignet haben. Einen Überblick über die Ereignisse in Wilhelmshaven und den Verlauf des Informationsparcours finden Sie auf der Homepage der Stadt Wilhelmshaven. Dieser Informationsparcours bleibt auch über das Ausstellungsende hinaus im Stadtgebiet bestehen. Gerne können Sie bei uns eine Führung entlang des Parcours buchen.
Die Schau im Wechselausstellungsraum des Museums vermittelte Ursachen, Verlauf und Wirkung der Revolution am Beispiel von 12 ausgewählten Akteuren und Akteurinnen, deren Handeln in fünf zeitgenössische Diskurse eingebettet wurde. Seit nunmehr 100 Jahren ist die Revolution 1918/19 ein wichtiger Erinnerungsort der deutschen Marinen. Diesem spürte ein ausführlicher Interviewfilm in der Ausstellung nach.
Zur Ausstellung erschien ein gleichnamiger Begleitkatalog mit Beiträgen von Jeanpaul Görgen, Daniel Hirschmann, Stephan Huck, Stefan Iglhaut, Mark Jones, Doris Tillmann und Michael Uhl.
Ein reichhaltiges Vortragsprogramm mit Vorträgen von Herfried Münkler, Mark Jones, Doris Tillmann, Martin Rackwitz und Sebastian Rojek sowie Themenführungen bildeten das Begleitprogramm.
Die Ausstellung konnte nur durch die dankenswerte Unterstützung folgender Institutionen und Personen realisiert werden:
Brune-WZ-Stiftung, Deutscher Marinebund, Gerd-Möller-Stiftung, Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Land Niedersachsen, Marine-Offizier-Vereinigung, Niedersächsische Sparkassenstiftung und Sparkasse Wilhelmshaven, Stadt Wilhelmshaven