Jeweils rund 80.000 Angehörige sowohl der United States Army Air Force (USAAF) als auch der britischen Royal Air Force (RAF) fanden während des Zweiten Weltkrieges ihren Tod bei Einsätzen gegen deutsche Luftziele. Die überlebenden Piloten und Besatzungsmitglieder der abgeschossenen alliierten Kampfflugzeuge traten ihren Weg in deutsche Kriegsgefangenenlager an.
Nach ausgiebigen Verhören erwartete sie dort meist eine lange Zeit des Wartens und der Ungewissheit, eine beengte Unterbringung und eintönige Verpflegung. Der Alltag der Inhaftierten war in der Regel geprägt durch Langeweile und Heimweh. Im Gegensatz zu ihren sowjetischen Schicksalsgenossen wurden ihnen als Westalliierte jedoch zumeist eine korrekte und den Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts folgende Behandlung zuteil. In akute Lebensgefahr begab sich allerdings jeder, der einen Fluchtversuch vor oder aus der Gefangenschaft unternahm.
Die Ausstellung ist ein Projekt des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow und wird vom 15. Dezember 2017 bis zum 29. April 2018 im Deutschen Marinemuseum zu sehen sein. Sie zeigt den Weg der Kriegsgefangenen ins Lager, deren Alltag hinter Stacheldraht sowie der Aktivitäten in Haft, mit denen die Monotonie im Gefangenenlager bekämpft werden sollte. Anhand eines biographischen Ansatzes ausgewählter alliierter Gefangener wird hierbei auch insbesondere die Planung und Durchführung von Fluchten beleuchtet, die einen besonderen Stellenwert im Alltag der Internierten einnahmen.