Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ – ein faszinierendes wie umstrittenes Schiff, das fast jeder kennt. Das Aushängeschild der Deutschen Marine nimmt in diesem Jahr wieder den Ausbildungsbetrieb auf und bietet damit dem Deutschen Marinemuseum den Anlass, dem Großsegler eine Sonderausstellung im Sommerhalbjahr zu widmen.
© Schwerdtfeger & Vogt
Mit der Ausstellung wollen wir zu einer informierten Meinungsbildung im öffentlichen Raum beitragen und nehmen folgende Themenschwerpunkte in den Fokus: die „Gorch Fock“ als Großsegler, die Schiffsgeschichte, Methoden und Inhalte der Ausbildung an Bord und nicht zuletzt die Darstellung des Schiffes in der Öffentlichkeit im Wandel der Zeit bis hin zu den Kontroversen um tödliche Unfälle und einer mit ca. 135 Millionen Euro zu Buche schlagenden Werftliegezeit.
Bereits mit der Indienststellung der „Gorch Fock“ am 17. Dezember 1958 wird darüber diskutiert, ob die Ausbildung an Bord von Segelschulschiffen noch zeitgemäß ist. Damit polarisiert die Bark von Anfang an sowohl in den Medien als auch bei den Offizieranwärtern selbst. Eben diese Ausbildungsinhalte und -methoden machen den Kern der Sonderausstellung aus. Anhand von Logbüchern wird mit den eigenen Worten der Kadettinnen und Kadetten seit den 1950er Jahren der Wandel dieser Ausbildung verdeutlicht. Segelausbildung, Navigations- und Meteorologieunterricht, aber auch das tägliche „Reinschiff“ oder Kartoffelschälen füllen den Bordalltag. In der Erinnerung vieler Kadettinnen und Kadetten ist aus der Ausbildungszeit vor allem der ständige Schlafmangel und die körperliche Anstrengung, die vielfach mit dem Aufentern in die bis zu 45 Meter hohen Masten verbunden wird, präsent. Während lange Zeit die Abhärtung der Kadettinnen und Kadetten im Vordergrund steht, wird vor allem in jüngerer Zeit die Entwicklung des Teamgeistes innerhalb der Offizieranwärtercrew, aber auch im Zusammenspiel mit der Stammbesatzung der „Gorch Fock“ betont.
Auch wird das Schiff selbst in den Mittelpunkt gerückt: Wie funktioniert ein Großsegler? Welche Aufgaben müssen von der 200-köpfigen Crew übernommen werden, um damit zu fahren? Wie wirken sich die Elemente auf so ein Segelschiff aus? Die mit diesen Fragen verbundene Faszination für Großsegler hält bis heute – sei es in Bezug auf die „Gorch Fock“ oder aber auf andere große Segelschiffe wie z.B. die „Alexander von Humboldt II“. Durch Mitmachstationen sollen große und kleine Gäste Einblicke in die seemännische Arbeit sowie in den Aufbau des Schiffes erhalten.
© Schwerdtfeger & Vogt
Ergänzend wird die über 60-jährige Dienstzeit des Segelschulschiffes mit u.a. 168 Auslandsreisen und über 800.000 zurückgelegten Seemeilen Thema der Ausstellung sein. Dazu gehört auch die Namensfrage: Was hat der niederdeutsche Schriftsteller Johann Kinau für eine Bedeutung, dass sein Pseudonym „Gorch Fock“ als Namenspatron für gleich zwei deutsche Segelschulschiffe dient?
Ein weiteres wichtiges Thema der Ausstellung wird die Wirkung der „Gorch Fock“ in der Öffentlichkeit sein: Ob im positiven Licht als „Botschafter in Blau“ und lange Zeit auf dem 10 DM-Schein präsent, oder als beliebtes Motiv in der Kunst. Aber auch die Negativschlagzeilen der letzten zehn Jahre, in denen der Großsegler als „Narrenschiff“ durch die Presse ging, wie auch die nach dem Segelschulschiff stilisierte „Johann Kinau“ im Film „Tod einer Kadettin“ werden thematisiert.
Das Deutsche Marinemuseum will mit der diesjährigen großen Sonderausstellung „Das Segelschulschiff Gorch Fock“ alle Seiten des bekannten Schiffes präsentieren und hofft so, in der stark polarisierenden Debatte eine faktische Basis für den öffentlichen Meinungsaustausch zu bilden.
Informieren Sie sich hier über unsere Führungen und Workshops zum Thema „Gorch Fock“.
Hier geht es zum Video der Eröffnungsveranstaltung:
Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ – ein faszinierendes wie umstrittenes Schiff, das fast jeder kennt. Das Aushängeschild der Deutschen Marine nimmt in diesem Jahr wieder den Ausbildungsbetrieb auf und bietet damit dem Deutschen Marinemuseum den Anlass, dem Großsegler eine Sonderausstellung im Sommerhalbjahr zu widmen.
© Schwerdtfeger & Vogt
Mit der Ausstellung wollen wir zu einer informierten Meinungsbildung im öffentlichen Raum beitragen und nehmen folgende Themenschwerpunkte in den Fokus: die „Gorch Fock“ als Großsegler, die Schiffsgeschichte, Methoden und Inhalte der Ausbildung an Bord und nicht zuletzt die Darstellung des Schiffes in der Öffentlichkeit im Wandel der Zeit bis hin zu den Kontroversen um tödliche Unfälle und einer mit ca. 135 Millionen Euro zu Buche schlagenden Werftliegezeit.
Bereits mit der Indienststellung der „Gorch Fock“ am 17. Dezember 1958 wird darüber diskutiert, ob die Ausbildung an Bord von Segelschulschiffen noch zeitgemäß ist. Damit polarisiert die Bark von Anfang an sowohl in den Medien als auch bei den Offizieranwärtern selbst. Eben diese Ausbildungsinhalte und -methoden machen den Kern der Sonderausstellung aus. Anhand von Logbüchern wird mit den eigenen Worten der Kadettinnen und Kadetten seit den 1950er Jahren der Wandel dieser Ausbildung verdeutlicht. Segelausbildung, Navigations- und Meteorologieunterricht, aber auch das tägliche „Reinschiff“ oder Kartoffelschälen füllen den Bordalltag. In der Erinnerung vieler Kadettinnen und Kadetten ist aus der Ausbildungszeit vor allem der ständige Schlafmangel und die körperliche Anstrengung, die vielfach mit dem Aufentern in die bis zu 45 Meter hohen Masten verbunden wird, präsent. Während lange Zeit die Abhärtung der Kadettinnen und Kadetten im Vordergrund steht, wird vor allem in jüngerer Zeit die Entwicklung des Teamgeistes innerhalb der Offizieranwärtercrew, aber auch im Zusammenspiel mit der Stammbesatzung der „Gorch Fock“ betont.
Auch wird das Schiff selbst in den Mittelpunkt gerückt: Wie funktioniert ein Großsegler? Welche Aufgaben müssen von der 200-köpfigen Crew übernommen werden, um damit zu fahren? Wie wirken sich die Elemente auf so ein Segelschiff aus? Die mit diesen Fragen verbundene Faszination für Großsegler hält bis heute – sei es in Bezug auf die „Gorch Fock“ oder aber auf andere große Segelschiffe wie z.B. die „Alexander von Humboldt II“. Durch Mitmachstationen sollen große und kleine Gäste Einblicke in die seemännische Arbeit sowie in den Aufbau des Schiffes erhalten.
© Schwerdtfeger & Vogt
Ergänzend wird die über 60-jährige Dienstzeit des Segelschulschiffes mit u.a. 168 Auslandsreisen und über 800.000 zurückgelegten Seemeilen Thema der Ausstellung sein. Dazu gehört auch die Namensfrage: Was hat der niederdeutsche Schriftsteller Johann Kinau für eine Bedeutung, dass sein Pseudonym „Gorch Fock“ als Namenspatron für gleich zwei deutsche Segelschulschiffe dient?
Ein weiteres wichtiges Thema der Ausstellung wird die Wirkung der „Gorch Fock“ in der Öffentlichkeit sein: Ob im positiven Licht als „Botschafter in Blau“ und lange Zeit auf dem 10 DM-Schein präsent, oder als beliebtes Motiv in der Kunst. Aber auch die Negativschlagzeilen der letzten zehn Jahre, in denen der Großsegler als „Narrenschiff“ durch die Presse ging, wie auch die nach dem Segelschulschiff stilisierte „Johann Kinau“ im Film „Tod einer Kadettin“ werden thematisiert.
Das Deutsche Marinemuseum will mit der diesjährigen großen Sonderausstellung „Das Segelschulschiff Gorch Fock“ alle Seiten des bekannten Schiffes präsentieren und hofft so, in der stark polarisierenden Debatte eine faktische Basis für den öffentlichen Meinungsaustausch zu bilden.
Informieren Sie sich hier über unsere Führungen und Workshops zum Thema „Gorch Fock“.
Hier geht es zum Video der Eröffnungsveranstaltung: